Neue Lehramtszugangsverordnung Studium Sonderpädagogik am Berufskolleg
Das Ministerium beschließt: Studium für die Förderschwerpunkte ES (Emotionale und soziale Entwicklung) und LE (Lernen) für das Lehramt an Berufskollegs nicht mehr möglich WARUM?
Seid über 30 Jahren gibt es den Studiengang Sek II und der Bedarf an Sonderpädagogen am Berufskolleg ist deutlich gestiegen und damit auch die Zahl der Einstellungen. Ist unsere sonderpädagogische Expertise plötzlich nichts mehr wert? Frau Gehbauer scheint in keinster Form zu wissen was wir leisten, dies ist aus der Begründung heraus zu lesen, warum befragt sie nicht die Experten die sich auskennen?
Ist das die Umsetzung der UN-Konvention aus Sicht der Ministerin? Hört Inklusion nach der Sekundarstufe 1 einfach auf und damit auch die Notwendigkeit fachliche Expertise zu vermitteln?
Die Landesregierung hat die Berufliche Bildung als schulpolitischen Schwerpunkt ausgerufen – nur für die Schüler*innen die keine Förderung benötigen? Wie finden junge Menschen mit Handicap ihren Weg ins Berufsleben?
Warum wurde die Expertise der Verbände, Universitäten, Schulleitungen, Fachleitungen vom ZfsL, Dezernate … vor der Abstimmung nicht eingeholt? Wer wurde überhaupt informiert und welchen Anlass gab es das Studium abzuschaffen? Warum hatte die Stellungnahme von vlbs und der GEW keine Wirkung?
Stand der Sonderpädagogik am Berufskolleg
Warum braucht das Berufskolleg speziell ausgebildete Förderpädagogen*innen? Was leistet die Sonderpädagogik am Berufskolleg und worin liegt der Unterschied zu den Schulformen der Sek I? Wir haben Anworten, warum wurden diese nicht vor der Abstimmung abgefragt?
Wer wird zukünftig die besonders große Vielfalt am Berufskolleg fördern? Die vielen Schüler*innen mit dem Förderschwerpunkt „Emotional-Soziale Entwicklung“ und/ oder „Lernen“ und unterschiedlichen Schulabschlüsse (Förderschulabschluss, kein Abschluss, Abschluss nach Klasse 9, 10 mit und ohne Qualifikation) aus unterschiedlichen Schulformen. Daraus ergibt sich eine extreme Heterogenität verbunden mit der Herausforderung, auf unterschiedlichen Niveaustufen individuell zu differenzieren und zu fördern.
Das System Berufskolleg, einschließlich des Berufsbildungswerks unterscheidet sich deutlich von den der Förderschulen und benötigt daher auch eine spezielle Ausbildung und Einarbeitung in eine Vielzahl von Bildungsgängen mit unterschiedlichem Förderbedarf (Berufsausbildung nach §66 BBiG Absatz 1 für junge Erwachsene mit festgestellten Lernschwierigkeiten bzw. Lernbehinderungen. Ausbildungsvorbereitung für Schüler*innen, die oft keinen Abschluss haben und sonderpädagogischen Förderbedarf mitbringen, auch wenn dieser nicht mehr fortgeschrieben werden darf, ist dieser dennoch vorhanden). Am Berufskolleg wird Inklusion gelebt, es gibt daher auch sonderpädagogischen Förderbedarf in den unterschiedlichsten schulischen und dualen Ausbildungsgängen. Hier wird die Expertise der Sonderpädagogen benötigt, um u. a. Förderplangespräche zu führen, Anträge zu Schulbegleitung und spezielle Unterstützung zu stellen und zu beraten.
Am Bk gibt es Ausbildungsberufe für Schüler*innen mit Behinderungen nach §66 BBiG/§42r HwO. Es handelt sich um eine Vielzahl von Fachpraktiker*in Ausbildungen unterschiedlicher Fachrichtungen. Sollten hier nicht auch Fachkräfte ausbilden?
Es gibt zu wenig Lehrer*innen mit der Qualifizierung in Sonderpädagogik. Die Ju-gendlichen benötigen ganzheitliche Beratung, Begleitung und Unterstützung in ihrer persönlichen, schulischen und beruflichen Entwicklung.
Am Berufskolleg werden andere Ziele verfolgt: und konzeptionell anders gearbeitet, z. B. gibt es das Lernfeldkonzept. Die Ausgestaltung der Lernsituationen muss entsprechend der Lerngruppen und ihren Förderbedarf angepasst werden.
Wer soll den Unterrichtsmehrbedarf zukünftig abdecken, wenn es hierfür keine speziell ausgebildeten Sonderpädagogen mehr gibt?
Information nicht vorhanden
-
Datum27. August 2021
-
29. September 2021
-
0 Follower:innen
Ein Zeichen für Informationsfreiheit setzen
FragDenStaat ist ein gemeinnütziges Projekt und durch Spenden finanziert. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir die Plattform zur Verfügung stellen und für unsere Nutzer:innen weiterentwickeln. Setzen Sie sich mit uns für Informationsfreiheit ein!