Polizeieinsätze im Bereich des Jobcenter Siegen
Am Montag, den 05.08.2013 wurden mehrere Einsatzteams von der Leitstelle der Siegener Polizei zur Außenstelle des Jobcenters im Rathaus Netphen entsandt. Auslöser war nach Presseberichten ein Drohanruf einer Kundin, die sich darüber beschwert hatte, dass ihre Sozialleistungen in fristgerecht in voller Höhe angewiesen worden waren.
http://www.wirsiegen.de/2013/08/arge-team-in-netphen-bedroht-frau-verdaechtig/#comment-8490
In einer Pressemitteilung der Deutschen Polizeigewerkschaft vom 26.09.2012 zum
tödlichen Messerangriff in Jobcenter Neuss war zu lesen:
„Vor allem die Leistungsabteilungen der Ämter sind das Ziel solcher Angriffe. Die Gesetzeslage ist viel zu kompliziert und häufig weder einsehbar und geschweige dann nachvollziehbar. Die in den letzten Jahren hohen Quoten - zig hunderttausende Klagen - der erfolgreichen Widersprüche und Klagen belegen, dass der Gesetzgeber handeln muss. Die Betroffenen Menschen müssen das Handeln der öffentlichen Verwaltung nachvollziehen können. Wenn es um die Existenz geht, dann sind Kurzschlusshandlungen aus Wut und Verzweiflung alles andere als unvorhersehbar.“
http://www.dpolg-nrw.de/uploads/media/PM260912.pdf
Grund genug einmal nachzufragen,
1. Wie viele Polizeieinsätze sind im Bereich des Jobcenter Siegen jährlich dokumentiert?
2. Da das Jobcenter auf mehrere Filialen aufgeteilt ist, wird gebeten, die Einsätze pro Jahr zu beziffern.
3. Außerdem wird beantragt, die Delikte möglichst zu klassifizieren. Nach Medienberichten und Zeugenaussagen wurden sowohl Sachbeschädigungen aufgenommen, als auch Bedrohungssituationen durch Kunden aufgenommen.
4. Es wird weiter angefragt, ob in Zusammenarbeit mit Polizei und Jobcenter Deeskalationsstrategien entwickelt wurden.
Ergebnis der Anfrage
Das Jobcenter Kreis Siegen-Wittgenstein hat kein Interesse an kompetenter Ursachenforschung zum Schutz der eigenen Mitarbeiter und an Deeskalationsstrategien im Umgang mit schwierigen Kunden.
Nach eigener Aussageliegen keine Informationen vor.
Sehr geehrter Herr Antragsteller/in,
da wir zu diesem Thema keine Statistik oder sonstige Dokumentation führen, können wir Ihnen leider keine Informationen zur Verfügung stellen.
Umgangssprachlich könnte man von Gleichgültigkeit sprechen.
Mitarbeiter - egal. Kunden - egal. Körperverletzung - Beleidigungen - Sachbeschädigungen - alles egal.
Oder gelogen? Werden keine Strafanzeigen gestellt? Werden keine Hausverbote ausgesprochen? Ist wirklich die Polizei nur einmal im Haus gewesen? Werden Sachbeschädigungen nicht der Versicherung gemeldet?
Herzlichen Dank für die sehr aufschlussreiche Nicht-Antwort. Schweigen kann sehr laut reden.
Anfrage abgelehnt
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Datum7. August 2013
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10. September 2013
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