Steuerkriminelle und Sozialleistungsbetrüger in Nordrhein-Westfalen

Durch den Ankauf diverser Steuer-CDs kam es seit 2010 zu einer Zunahme der Selbstanzeigen von Steuer-Kriminellen. Nachdem auch Uli Hoeneß mit einer solchen Steuer-CD in Verbindung gebracht wurde, hat sich die Zahl der Selbstanzeigen noch verdreifacht.
http://meta.tagesschau.de/id/80855/steuerhinterziehung-zahl-der-selbstanzeigen-verdreifacht

Nach einem Bericht der Süddeutschen vom 02.01.2014 gab es 2013 in Nordrhein-Westfalen 4257 Selbstanzeigen. Dazu kommen noch weitere Fälle von Steuerhinterziehung, die durch die Steuerfahndung und Steuerprüfer zur Anzeige gebracht wurden.

„Die Einnahmen aus nachversteuerten Einkünften, die allerdings teilweise aus Anzeigen früherer Jahre resultieren, summierten sich auf rund 3,5 Milliarden Euro.“
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kriterien-fuer-straffreiheit-mehr-haerte-gegen-steuerhinterzieher-1.1854292

Diese Fakten werfen Fragen auf. Es wird darum gebeten, die Fragen jeweils für die Jahre 2010 bis 2013 getrennt zu beantworten.

Wie viele Selbstanzeigen wurden in NRW gestellt?
Wie viele Steuerfahnder sind in NRW tätig?
Wie viele Steuerhinterzieher wurden durch deren Arbeit enttarnt?
Wie hoch ist die durchschnittliche Schadenssumme pro Person?
Wie hoch ist die Gesamtschadenssumme pro Jahr?

Gibt es Selbstanzeigen, die zur Anklage gebracht wurden
Wie viele Sozialfahnder sind in NRW tätig?
Wie viele Sozialleistungshinterzieher wurden durch deren Arbeit enttarnt?
Wie hoch ist die durchschnittliche Schadenssumme pro Person?
Wie hoch ist die Gesamtschadenssumme pro Jahr?

Bitte benennen Sie mir weiterführende Veröffentlichungen zum Thema.

Anfrage teilweise erfolgreich

  • Datum
    4. Januar 2014
  • Frist
    5. Februar 2014
  • Ein:e Follower:in
<< Anfragesteller:in >>
Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz NRW, UIG NRW, VIG Sehr geehrte Damen und Herren, bitte senden Sie m…
An Ministerium der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen Details
Von
<< Anfragesteller:in >>
Betreff
Steuerkriminelle und Sozialleistungsbetrüger in Nordrhein-Westfalen [#5242]
Datum
4. Januar 2014 19:41
An
Ministerium der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen
Status
Warte auf Antwort
Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz NRW, UIG NRW, VIG Sehr geehrte Damen und Herren, bitte senden Sie mir Folgendes zu:
Durch den Ankauf diverser Steuer-CDs kam es seit 2010 zu einer Zunahme der Selbstanzeigen von Steuer-Kriminellen. Nachdem auch Uli Hoeneß mit einer solchen Steuer-CD in Verbindung gebracht wurde, hat sich die Zahl der Selbstanzeigen noch verdreifacht. http://meta.tagesschau.de/id/80855/steuerhinterziehung-zahl-der-selbstanzeigen-verdreifacht Nach einem Bericht der Süddeutschen vom 02.01.2014 gab es 2013 in Nordrhein-Westfalen 4257 Selbstanzeigen. Dazu kommen noch weitere Fälle von Steuerhinterziehung, die durch die Steuerfahndung und Steuerprüfer zur Anzeige gebracht wurden. „Die Einnahmen aus nachversteuerten Einkünften, die allerdings teilweise aus Anzeigen früherer Jahre resultieren, summierten sich auf rund 3,5 Milliarden Euro.“ http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kriterien-fuer-straffreiheit-mehr-haerte-gegen-steuerhinterzieher-1.1854292 Diese Fakten werfen Fragen auf. Es wird darum gebeten, die Fragen jeweils für die Jahre 2010 bis 2013 getrennt zu beantworten. Wie viele Selbstanzeigen wurden in NRW gestellt? Wie viele Steuerfahnder sind in NRW tätig? Wie viele Steuerhinterzieher wurden durch deren Arbeit enttarnt? Wie hoch ist die durchschnittliche Schadenssumme pro Person? Wie hoch ist die Gesamtschadenssumme pro Jahr? Gibt es Selbstanzeigen, die zur Anklage gebracht wurden Wie viele Sozialfahnder sind in NRW tätig? Wie viele Sozialleistungshinterzieher wurden durch deren Arbeit enttarnt? Wie hoch ist die durchschnittliche Schadenssumme pro Person? Wie hoch ist die Gesamtschadenssumme pro Jahr? Bitte benennen Sie mir weiterführende Veröffentlichungen zum Thema.
Dies ist ein Antrag nach dem Gesetz über die Freiheit des Zugangs zu Informationen für das Land Nordrhein-Westfalen (Informationsfreiheitsgesetz Nordrhein-Westfalen – IFG NRW), dem Umweltinformationsgesetz Nordrhein-Westfalen (soweit Umweltinformationen betroffen sind) und dem Verbraucherinformationsgesetz des Bundes (soweit Verbraucherinformationen betroffen sind). Ausschlussgründe liegen meines Erachtens nicht vor. Aus Gründen der Billigkeit und insbesondere auf Grund des Umstands, dass die Auskunft in gemeinnütziger Art der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden wird, bitte ich nach § 2 VerwGebO IFG NRW von der Erhebung von Gebühren abzusehen. Soweit Umweltinformationen betroffen sind, handelt es sich hierbei um eine einfache Anfrage nach §5 (2) UIG NRW. Sollte die Aktenauskunft Ihres Erachtens gebührenpflichtig sein, bitte ich, mir dies vorab mitzuteilen und dabei die Höhe der Kosten anzugeben. Ich verweise auf § 5 Abs. 2 IFG NRW, § 2 UIG NRW und bitte, mir die erbetenen Informationen unverzüglich, spätestens nach Ablauf eines Monats zugänglich zu machen. Sollten Sie für diesen Antrag nicht zuständig sein, bitte ich, ihn an die zuständige Behörde weiterzuleiten und mich darüber zu unterrichten. Nach §5 Abs. 1 Satz 5 bitte ich um eine Antwort in elektronischer Form (E-Mail) und behalte mir vor, nach Eingang Ihrer Auskünfte um weitere ergänzende Auskünfte nachzusuchen. Ich bitte um Empfangsbestätigung und danke Ihnen für Ihre Mühe. Mit freundlichen Grüßen
Mit freundlichen Grüßen << Anfragesteller:in >>

Ein Zeichen für Informationsfreiheit setzen

FragDenStaat ist ein gemeinnütziges Projekt und durch Spenden finanziert. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir die Plattform zur Verfügung stellen und für unsere Nutzer:innen weiterentwickeln. Setzen Sie sich mit uns für Informationsfreiheit ein!

Jetzt spenden!

Ministerium der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen
Sehr geehrter Herr Antragsteller/in, zwar gewährt das IFG keine Auskunftsrechte. Gleichwohl beantworte ich Ihre F…
Von
Ministerium der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen
Betreff
AW: Steuerkriminelle und Sozialleistungsbetrüger in Nordrhein-Westfalen [#5242]
Datum
23. Januar 2014 10:40
Status
Anfrage abgeschlossen
Sehr geehrter Herr Antragsteller/in, zwar gewährt das IFG keine Auskunftsrechte. Gleichwohl beantworte ich Ihre Fragen, die sie auch an das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales in NRW gestellt haben, gerne: Wie viele Selbstanzeigen wurden in NRW gestellt? Es haben sich seit Anfang 2010 11.920 Bürgerinnen und Bürger selbst angezeigt (Stand: 02.01.2014). Ich verweise dazu auch auf unsere Veröffentlichungen im Internet, die laufend aktualisiert werden: http://www.fm.nrw.de/allgemein_fa/steue… Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass es sich dabei um Selbstanzeigen mit Bezug zur Schweiz handelt. Wie viele Steuerfahnder sind in NRW tätig? Die NRW-Steuerfahndung ist sehr gut aufgestellt. So sieht es zum Beispiel auch der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, in einem Interview: "Reicht das Personal in der deutschen Finanzverwaltung? EIGENTHALER: Das ist ein großes Problem. Im Innendienst des Finanzamtes, bei der Betriebsprüfung und der Steuerfahndung ist viel zu wenig Personal. Wenn der Steuerzahler weiß, dass das Finanzamt nicht so gut besetzt ist, dann ist wird er lockerer. Und viele Fälle können gar nicht bearbeitet werden. Unterm Strich sind die Südländer Bayern und Baden-Württemberg hinsichtlich der Personalstärke am unteren Ende der Skala. Warum? EIGENTHALER: Die Dinge hängen von der politischen Wetterlage ab. Es gibt einfach Länder, die sind vom Ansatz her wirtschaftsfreundlicher, die legen da nicht so viel Wert drauf. Und dann gibt es die, die sagen, wir müssen da mehr ran, NRW ist schon immer besser ausgestattet." Vgl. auch: http://www.swp.de/ulm/nachrichten/polit… . In NRW gibt es rund 640 Stellen. Die Zahl der tatsächlich eingesetzten Steuerfahnderinnen und Steuerfahnder ist aber (zum Beispiel auf Grund von Teilzeitbeschäftigung etc.) höher und beträgt rund 700. Wie viele Steuerhinterzieher wurden durch deren Arbeit enttarnt? Hierzu werden keine Aufzeichnungen geführt. Wie hoch ist die durchschnittliche Schadenssumme pro Person? Wie hoch ist die Gesamtschadenssumme pro Jahr? Seit Frühjahr 2010 kamen mit den Initiativen im Umfeld von CD-Ankäufen und dadurch ausgelösten Selbstanzeigen bzw. Bußen wegen Beihilfe in NRW Mehreinnahmen von geschätzt rund 850 Mio. Euro zusammen. Der Betrag setzt sich zusammen aus 3,6 Mio. Euro an Geldstrafen und Geldauflagen aus Verurteilungen und Verfahrenseinstellungen, sowie aus durch die nordrhein-westfälische Justiz festgesetzte Verbandsgeldbußen in Höhe von rund 200 Mio. Euro. Dazu kommen allein in NRW rund 70 Mio. Euro aus der Auswertung von Steuer-CDs. Die zusätzlichen Einnahmen aus Selbstanzeigen liegen bei geschätzten rund 580 Mio. Euro. Gibt es Selbstanzeigen, die zur Anklage gebracht wurden? Hierzu werden keine Aufzeichnungen geführt. Bezüglich der weiteren Fragen ("Sozialbetrug") wenden Sie sich bitte an die dafür zuständige Zollverwaltung. Mit freundlichen Grüßen