Verschlüsselungsfähige Meldeempfänger bei den Feuerwehr-Löscheinheiten der Verbangsgemeinde Monsheim
Die Fachzeitschrift c't berichtete am 23.10.20 unter
https://www.heise.de/select/ct/2020/23/2024809442273661482
über eine Sicherheitslücke im Programm "BosMon".
"BosMon" ist ein kostenloses Programm zum Dekodieren von ZVEI-,FMS-und POCSAG-Telegrammen, wie sie bei bei der Alarmierung von Feuerwehr und Rettungsdienst im BOS-Funk zum Einsatz kommen.
Damit können Alarmierungen und Statusmeldungen von Feuerwehr und Rettungsdienst an einem PC angezeigt und verarbeitet werden.
Über die integrierte Anbindung an Dienste wie SMS, Prowl, NMA sowie durch die App BosMon Mobile können Einheiten automatisch oder manuell alarmiert werden.
Die Sicherheitslücke bestand - wie oben berichtet - darin, dass der jeweilige "BosMon"-webserver über das Internet ohne Passwort oder Zugangsdaten erreichbar war.
Die webserver waren über Suchmaschinen wie z.B. censys.io leicht auffindbar.
Über den ungeschützen webserver-Zugang war es möglich, Einblick in die Alarmierung des jeweiligen Landkreises im Klartext zu erhalten.
Die Sicherheitslücke der verschiedenen webserver wurde bis Anfang 2022 nach und nach weitgehend geschlossen.
Beim Einblick in die webserver in den verschiedenen Landkreisen fiel auf, dass oftmals unverschlüsselte digitale Alarmierung nach dem POCSAG-Standard verwendet wurde (Eintrag "POCSAG" in der Spalte "Kanal" in der webserver-Darstellung.)
Dargestellt wurden dabei die personenbezogene Daten der Patienten (wie Name, Adresse, Alter) und teilweise auch deren Gesundheitsdaten (z.B. das Symptom) in Klartext.
Das Problem der unverschlüsselten Übertragung von Patientendaten und Gesundheitsdaten im BOS-Funk wurde bereits mehrfach medial thematisiert, siehe z.B.:
https://northeim-jetzt.de/northeimer-kreisverwaltung-hat-aerger-mit-der-landesbehoerde-fuer-datenschutz/
und
https://www.golem.de/news/behoerdenfunk-patientendaten-von-rettungsdiensten-ungeschuetzt-im-internet-1807-135622.html
Die Stadt Mainz teilt hinsichtlich der Feuerwehrleitstelle Florian Mainz dazu mit
(siehe https://fragdenstaat.de/a/242360 )
:
1) In welchem Umfang kommt unverschlüsselte digitale Alarmierung zum Einsatz ?
=> Die Umstellung auf die verschlüsselte Alarmierung ist zum Großteil umgesetzt. Teilweise werden noch Alarmierungen unverschlüsselt übertragen.
2) Werden hier ggf. auch personenbezogene Daten der Patienten (wie Name, Adresse, Alter) und deren Gesundheitsdaten unverschlüsselt in Klartext übermittelt ?
=> Die Feuerwehrleitstelle Mainz ist nur für den Brand- und Katastrophenschutz im Leitstellenbereich zuständig und überträgt daher in der Regel keine Patientendaten.
3) Wie ist der Zeitplan für die Umstellung auf verschlüsselte digitale Alarmierung (z.B. mittels Verwendung von IDEA-Verschlüsselung im bestehenden POCSAG-Netz oder Alarmierung über TETRA-Digitalfunk) ?
=> Der Zeitplan wird nicht durch die Feuerwehrleitstelle definiert. Sobald in der zu alarmierenden Einheit eine ausreichende Menge verschlüsselungsfähiger Meldeempfänger vorhanden ist, erfolgt die vollständige Umstellung der jeweiligen Einheit auf die verschlüsselte Alarmierung.
Meine Fragen an die Verbandsgemeindeverwaltung als Trägerin der Feuerwehr:
1) Kommen bei Ihren Löscheinheiten noch Meldeempfänger zum Einsatz, die keine Verschlüsselung unterstützen ?
2) Wenn ja, wie ist der Zeitplan zum Umstieg auf ausschließlich verschlüsselungsfähige Meldeempfänger ?
Vielen Dank.
Anfrage erfolgreich
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Datum3. April 2022
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6. Mai 2022
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