Sehr Antragsteller/in
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse.
Die "vordiagnostizierten Meldungen" unter den aktuellen
Corona-Meldungen der Stadt Flensburg haben selbstverständlich eine
Grundlage. Sie erschließen sich wie folgt:
Seit Anfang des Jahres verzeichnen wir in Flensburg leider eine
Vielzahl an Mutationen des bisher bekannten Coronavirus, welche
ansteckender sind als das ursprüngliche Virus. In den Laboren, in denen
die Flensburger Tests ausgewertet werden, können Veränderungen des Virus
nachgewiesen werden, jedoch nicht im Detail, um welche Mutationsvariante
es sich handelt. Diese präzise Sequenzierung ist nur in wenigen Laboren
möglich und wird für die Flensburger Tests in der Berliner Charité
vorgenommen.
Um das Ganze zeitlich einzuordnen: Eine Veränderung der Infektion ist
circa ein-zwei Tage nach der Testung nachgewiesen. Dann wird die Probe
nach Berlin zur Sequenzierung geschickt. Bis feststeht, um welche
Mutation des Coronavirus es sich handelt, vergeht ungefähr eine Woche.
Für das weitere Vorgehen, insbesondere die Kontaktnachverfolgung, sind
jedoch nicht erstrangig die Einzelfälle, sondern ein zügiges Bild der
Gesamtzahl an Infektionsfällen und deren Mutationsanteil relevant.
Bisher zeigte sich, dass der Verdacht der Mutation sich bei allen
geprüften und als verändert diagnostizierten Proben auch bestätigte.
Um einer zeitliche Verzögerung unseres Handelns vorzubeugen und der
Bevölkerung möglichst früh diese Information zur Verfügung zu
stellen, diagnostizieren wir die Mutationsmeldungen im Voraus. Die
Bestätigung erfolgt daher durch die Sequenzierung, die Vordiagnose
kann bereits bei der ersten Analyse untersucht werden.
Wir hoffen, Ihnen mit unserer Antwort weitergeholfen zu haben und
verbleiben mit freundlichen Grüßen