Koalitionstracker

Digitales Ehrenamt stärken

30 Follower:innen
Ausschnitt aus dem Koalitionsvertrag

„Wir werden das digitale Ehrenamt sichtbarer machen, unterstützen und rechtlich stärken. Die Zivilgesellschaft binden wir besser in digitalpolitische Vorhaben ein und unterstützen sie, insbesondere in den Bereichen Diversität und Civic Tech.“

Quelle: 1

Unsere Einschätzung

 

Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag angekündigt, digitales Ehrenamt stärken zu wollen. Passiert ist bisher nichts.

Zum 5.12., dem Internationalen Tag des Ehrenamts, fordert Wikimedia Deutschland darum die Ampelkoalition auf, digital Ehrenamtliche besser zu unterstützen.

Zum Politikbrief „Digitales Ehrenamt stärken! Forderungen für eine zeitgemäße Engagementförderung”

Wikimedia Deutschland hat sechs Maßnahmen identifiziert, um die Ehrenamtsförderung zukunftsfähig zu machen und an die Anforderungen digitalen Engagements anzupassen:

1. Förderstrukturen dem digitalen Ehrenamt anpassen

Digitales Ehrenamt ist oft geprägt durch offene, partizipative Formen der Zusammenarbeit. Digital Engagierte können nicht im gleichen Maße wie klassische Vereine Fördermittel beantragen. Zukünftig muss bei der staatlichen Ehrenamtsförderung der Grundsatz gelten: Weniger Projektförderung und mehr Strukturförderung.

2. Definition von Gemeinnützigkeit modernisieren

Die Liste der Tätigkeitsfelder, die in der Abgabenordnung als gemeinnützig definiert werden, ist veraltet. Neue Engagementformen oder -zwecke werden durch diese Liste benachteiligt. Wikimedia Deutschland fordert, dass auch die Erstellung gemeinwohlorientierter Plattformen, Apps oder Software explizit als gemeinnützig anerkannt wird.

3. Freiwilliges Digitales Jahr – bundesweit

Die bestehenden Konzepte für ein Freiwilliges Digitales Jahr müssen bundesweit eingeführt werden – gleichwertig mit den schon etablierten „Freiwilliges Jahr“-Formaten.

4. Öffentliches Geld – Öffentliches Gut!

Öffentlich finanzierte Inhalte und Daten müssen allen frei zur Verfügung stehen. Daten der öffentlichen Hand können von gemeinwohlorientierten Initiativen genutzt werden, wenn sie offen und maschinenlesbar bereitgestellt werden.

5. Systematischer Wissenstransfer ehrenamtlicher Expertise

Die Erfahrungen digital Ehrenamtlicher müssen systematisch dokumentiert werden und verpflichtend in Digitalisierungsprojekte einfließen. Dieser Wissenstransfer muss sich an den Bedarfen der Ehrenamtlichen orientieren.

6. Vielfalt im digitalen Ehrenamt fördern

Damit sich möglichst viele und unterschiedliche Menschen digital engagieren können, braucht es spezielle Förderangebote für bislang unterrepräsentierte Gruppen. Dazu zählen etwa mehr Mikroförderung und staatliche Unterstützung von Care-Arbeit.

Die Forderungen sind in einer Pressemitteilung vom 30. November sowie im aktuellen Politikbrief von WMDE „Digitales Ehrenamt stärken! Forderungen für eine zeitgemäße Engagementförderung” zu finden. Auch ein Blogbeitrag behandelt die Forderungen im Einzelnen. Teil des Politikbriefs ist ein Kurzinterview mit Katarina Peranić, im Vorstandsteam der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt.

Christian Humborg, Geschäftsführender Vorstand von Wikimedia Deutschland: „Wer sich im digitalen Raum engagieren möchte, hat genauso Anspruch auf Unterstützung wie bei klassischen Ehrenamtsformen. Aber die aktuellen Förderstrukturen in Deutschland spiegeln das überhaupt nicht wider. In der Abgabenordnung müssen weitere Tätigkeitsfelder als gemeinnützig anerkannt werden. Es braucht dringend eine Reform – für ein zeitgemäßes, digitales Ehrenamt.“

Art der Umsetzung
Praxis
Federführung
Bundesministerium des Innern und für Heimat

Anfrage zum Vorhaben stellen

Beobachtet von
Wikimedia Deutschland

Zurückgestellt

Aufgrund aktueller Prioritätensetzung (v.a. Energieversorgung und Ukraine) ggü. Koalitionsvertrag bisher keine Haushaltsmittel zugewiesen. Daher keine entsprechenden Planungen zum aktuellen Zeitpunkt.

Neue Entwicklung melden

Bitte melden Sie sich an, um einen Änderungsvorschlag einzureichen.

ein gemeinsames Projekt von