Jod-Tabletten zur Vermeidung von Schilddrüsenkrebs im Fall eines schweren Reaktorunfalls für Menschen im Landkreis Ravensburg
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) schrieb am 07.09.2020 unter:
https://fragdenstaat.de/a/195287
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Bislang war die Verteilung von Jodtabletten für die Bevölkerung bis zu einem Alter von 45 Jahren, die weniger als 20 Kilometer von einem Kernkraftwerk entfernt lebt, sowie für alle Kinder, Jugendliche unter 18 Jahren und Schwangere im Umkreis von 100 Kilometern vorgesehen.
[...]
Infolge des Reaktorunglücks im japanischen Fukushima [...] hat die Strahlenschutzkommission [...] (SSK) [...] das dazugehörige Regelwerk einer Überprüfung unterzogen [...].
[...]
Entsprechend wurden die Radien für die Verteilung von Jodtabletten auf 100 Kilometer für die gesamte Bevölkerung unter 45 Jahren sowie auf das ganze Bundesgebiet für Kinder, Jugendliche unter 18 Jahren und Schwangere ausgedehnt.
[...]
Durch die erweiterten Planungsradien werden für das gesamte Bundegebiet insgesamt 189,5 Millionen Jodtabletten (entsprechend ca. 47,4 Millionen Packungen) benötigt.
Die jeweilige Packungsgröße beinhaltet 4 Tabletten, sie ist für Einzelpersonen ausgelegt und berücksichtigt, dass in bestimmten Situationen zur mehrfachen Einnahme der Tabletten aufgefordert werden kann.
[...]
Die Tabletten wurden vom Bund bestellt und wurden/werden zurzeit an die Bundesländer zur Lagerung und Verteilung ausgeliefert.
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Außerdem heißt es unter:
https://rp.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/RP-Internet/Themenportal/Sicherheit/_DocumentLibraries/Documents/KKW_Beznau_Leibstadt_Notfallschutz.pdf
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Der radiologische Notfall
Wie wird die Bevölkerung informiert und gewarnt ?
- Sirenen
- Warndurchsagen über Lautsprecherfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr
- Information über Rundfunk, Fernsehen und Videotext
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Ferner heißt am 01.07.20 es unter:
https://im.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/neue-jodtabletten-fuer-den-katastrophenschutz/
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Derzeit beschafft der Bund Jodtabletten, um die vorhandenen Bestände zu erneuern.
Die neubeschafften Tabletten stellt der Bund den Ländern für den Katastrophenschutz zur Verfügung.
Für Baden-Württemberg sind mehr als 34 Millionen Tabletten vorgesehen, die anhand der Bevölkerungszahlen an die Stadt- und Landkreise verteilt werden.
Auch ein möglicher Mehrbedarf für Personen, die sich nur vorübergehend in den Kommunen aufhalten, zum Beispiel Pendler, Studierende oder Touristen, wird berücksichtigt.
[...]
Ziel dieser Planungen ist, die benötigten Jodtabletten nahe an den geplanten Ausgabestellen zu lagern und so eine erheblich schnellere Ausgabe im Bedarfsfall zu gewährleisten.
Die Regierungspräsidien entwickeln hierzu gemeinsam mit den beteiligten Stadt- und Landkreisen Konzepte, um die neuen Jodtabletten in der Fläche vorzuhalten und für deren Ausgabe im Bedarfsfall vorzusorgen.
Nähere Informationen für die Bevölkerung werden in den kommenden Monaten von den Regierungspräsidien zur Verfügung gestellt.
[...]
Derzeit werden die Regierungspräsidien mit den ersten Chargen der Anlieferung von Jodtabletten ausgestattet.
[...]
Aufgrund der hohen Anzahl an Tabletten wird sich die Anlieferung über einen längeren Zeitraum erstrecken, in welchem der Bevölkerung zusätzlich die noch vorhandenen Jodtabletten aus älteren Beständen zur Verfügung stehen werden.
Erst nach Abschluss der landesweiten Neuverteilung im Herbst 2020 werden die Altbestände entsorgt.
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Meine Arbeitsstätte liegt ca. 80 km südwestlich des Kernkraftwerks Gundremmingen (KRB-II-C), im östlichen Landkreis Ravensburg.
Daher meine Fragen:
1) Wie ist das Konzept für die Verteilung von Jodtabletten im östlichen Landkreis Ravensburg ?
2) Wie groß ist die Vorlaufzeit zur Verteilung von Jodtabletten im Bereich der Großen Kreisstadt Leutkirch ?
3) Der Landkreis Ravensburg - insbesondere die Stadt Leutkirch - verfügt nicht mehr über eine flächendeckende Versorgung mit Sirenen, da überwiegend still alarmiert wird.
"Der erste Warntag findet am Donnerstag, 10. September, bundesweit statt. Doch in Leutkirch bleibt es an diesem Vormittag stumm", Zitat aus:
https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-ravensburg/leutkirch_artikel,-keine-warnsignale-in-leutkirch-_arid,11266821.html
Eine flächendeckende Warnung über eine App ist - wie der Warntag 2020 eindeutig zeigte - ebenso nicht in Echtzeit möglich.
Welche Alternative zur Information der Bevölkerung ist im Landkreis Ravensburg angedacht, da weder Sirenenalarm noch Alarmierung über App aktuell flächendeckend zur Verfügung stehen ?
Vielen Dank.
Anfrage erfolgreich
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Datum22. März 2021
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27. April 2021
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