Daten zur Quarantäne; Einschätzung des Einflusses von Luftfeuchtigkeit
I)
Ich bitte um folgende Informationen. Sie beziehen sich jeweils auf alle Personen, für die staatlicherseits eine Quarantäne wegen Sars-Cov2-Infektionsgefahr angeordnet wurde (im Folgenden abekürzt "Quarantänepersonen"), soweit darüber Informationen verfügbar sind.
a) Bei welchem Anteil der Quarantänepersonen wurde während ihrer Quarantäne eine Sars-COV2-Infektion festgestellt? Wie hoch war unter diesen Personen wiederum der Anteil derer, die während der Quarantäne auch Krankheitssymptome entwickelten?
b) Welcher Anteil der Quarantänepersonen versuchte sich "freizutesten", unterzog sich also einem PCR-Test, ohne zuvor Krankheitssymptome zu zeigen (hilfsweise: einem PRC-Test außerhalb von Arztpraxen und Krankenhäusern)? Wie hoch war unter den solcherart Getesteten der Anteil positiver Tests?
a) und b ) bitte als Tabelle oder Grafik - jedenfalls Zeitreihen von März 2020 bis heute.
c) Für welche Bundesländer oder sonstige Einheiten (z.B: Landkreise, Städte) verfügt das RKI über repräsentative Datenreihen zu den vorstehenden Fragen? Enthalten diese Datenreihen auch Informationen über den jeweiligen Anlass der Quarantäne (Reiserückkehrer oder Kontaktperson? Aus welchem Land, Kontakt in welchem Umfeld?) und das Alter der betreffenden Personen?
d) Falls das RKI über keinerlei entsprechende Daten verfügt: welche staatliche(m) Stelle(n) verfügt/verfügen darüber? Warum werden solche Daten nicht erhoben?
Hintergrund der Frage: mit der diskutierten Einstellung der Lohnersatzleistungen für "Ungeimpfte" in Quarantäne stellt sich verschäft die Frage nach der Verhältnismäßigkeit von Quarantänepflichten. Sie hängt maßgeblich davon ab, wie hoch die Infektionswahrscheinlichkeit der betreffenden Personen tatsächlich ist bzw. rückblickend war.
II)
Über welche Studien hinsichtlich eines möglichen Zusammenhanges zwischen der relativen Luftfeuchtigkeit und der Ansteckungsgefahr über Ärosole in Innenräumen verfügt das RKI? Gibt es außer dieser These noch eine andere Erklärung für die zunehmende Virenaktivität in kalten Monaten? (Anmerkung: die Aufenthaltszeit in Schulen und Büros ist außerhalb der Schulferienzeiten im Sommer nicht nennenswert geringer als im Winter).
Verfügen Sie über Untersuchungen darüber
a) ob deshalb in der kalten Jahreszeit (ewa in Klassenzimmern) eine Luftbefeuchtung zu empfehlen ist, und
b) ob sich eine Stoßlüftung ohne Luftbefeuchtung möglicherweise kontraproduktiv auswirkt, ganz besonders wenn die Raumluft bereits durch einen Luftfilter gereingt wird und somit der Vorteil des Lüftens reduziert ist?
Hintergrund der Frage sind Studien und Aussagen von Medizintechnikfirmen, wonach sich die Virenaktivität bei niedriger relativer Luftfeuchtigkeit stark erhöhe (einerseits weil die Ärosole sich dann rasch verkleinern und dadurch länger in der Luft bleiben, einerseits weil die Schleimhäute ausgetrocknet werden). Beim Stoßlüften wird die kalte, eingelassene Luft anschließend erwärmt, was automatisch die relative Luftfeuchtigkeit senkt und zur bekannten "trockenen Heizungsluft" führt.
Anfrage teilweise erfolgreich
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Datum14. September 2021
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19. Oktober 2021
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