Anfragennr: 279579
Antrag nach dem IFG/UIG/VIG
„Guten Tag,
bitte senden Sie mir Folgendes zu:
Denn Verlauf der radioaktive Wolke“
Sehr
<< Antragsteller:in >>
es gibt keine Anzeichen einer „radioaktiven Wolke“.
Mitarbeiter*innen des BfS überprüfen die Messdaten verschiedener Messeinrichtungen in der Ukraine seit Beginn des Krieges kontinuierlich. Dafür stehen verschiedene Messeinrichtungen sowohl vonseiten der Behörden vor Ort als auch der Zivilgesellschaft zur Verfügung. Vor allem in Gebieten, in denen Kampfhandlungen stattgefunden haben, gibt es zwar weniger verfügbare Messdaten. Ein grundsätzlicher Überblick über die radiologische Situation in der gesamten Ukraine ist aber gegeben.
Zusätzlich zu den Messstationen in der Ukraine selbst überprüft das BfS auch Messdaten aus den benachbarten Ländern.
In Deutschland misst das BfS mit seinem ODL-Messnetz<
https://odlinfo.bfs.de> routinemäßig die natürliche Strahlenbelastung. Würde der gemessene Radioaktivitätspegel an einer Messstelle einen bestimmten Schwellenwert überschreiten, würde automatisch eine Meldung ausgelöst. Auch die Spurenmessstelle auf dem Schauinsland bei Freiburg wird regelmäßig überwacht, genauso wie die Spurenmessstellen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB).
Eine einzelne ukrainische Sonde südlich der Stadt Chmelnyzkyj zeigt seit dem 11. Mai minimal erhöhte Radioaktivitäts-Werte. Diese bewegen sich im natürlichen Schwankungsbereich und sind so gering, dass radiologische Auswirkungen auf Mensch und Umwelt ausgeschlossen sind. Dass die in den Medien berichtete Explosion am 13. Mai damit zusammenhängt, ist schon wegen des zeitlichen Ablaufs sicher ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass die betroffene Sonde in der zur Ausbreitungsrichtung entgegengesetzten Richtung liegt.
Für die geringe Erhöhung der Messwerte einer einzelnen Sonde kann es sehr viele verschiedene Gründe geben. Dazu gehören Wartungsarbeiten, Defekte und technische Fehler, lokale Begebenheiten vor Ort oder das Umstoßen der Sonde und eine dadurch entstehende leichte Messabweichung.
Ob sich in dem Munitionslager, in dem die Explosion erfolgte, überhaupt Uranmunition befand, gilt als nicht gesichert. Selbst wenn bei der Explosion abgereichertes Uran freigesetzt worden sein sollte, wäre es nahezu unmöglich, dieses abgereicherte Uran – nach einem Transport über die Luft – mit einer Ortsdosisleistungs-Messsonde festzustellen. Das liegt daran, dass abgereichertes Uran so wenig Gamma-Strahlung abgibt, dass nur erhebliche Mengen von abgereichertem Uran zu einer Erhöhung der Ortsdosisleistung führen würden. Derartige Mengen an abgereichertem Uran können nicht über größere Strecken mit der Luft transportiert werden.
Selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Freisetzung von abgereichertem Uran durch die Explosion wäre dies nur ein regionales Ereignis. Ein Transport dieser radioaktiven Stoffe bis nach Deutschland in gesundheitlich bedenklichem Umfang ist ausgeschlossen.
Messwerte aus der Ukraine wie auch aus den Nachbarstaaten liefern keine Hinweise auf eine Freisetzung von radioaktiven Stoffen.
Weitere aktuelle Informationen finden Sie unter
www.bfs.de/ukraine<http://www.bfs.de/ukraine>.
Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an mich wenden.
Mit freundlichen Grüßen