Sehr geehrte Frau Hahn,
hier nun unsere Antwort auf Ihre Frage:
Im Jahr 2023 hat die Stromerzeugung aus Windkraft nach Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien Statistik (AGEE-Stat) 108 Mio. t CO2-Äquivalente vermieden (
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/2024_uba_hg_erneuerbareenergien_dt.pdf). Der Großteil der Vermeidung ist dabei der Windenergie an Land mit ca. 90 Mio. t CO2-Äquivalente zuzuordnen. Die Windenergie auf See vermeidet ca. 18 Mio. t CO2-Äquivalente.
Die spezifischen Vermeidungsfaktoren für eine Kilowattstunde Strom aus Windkraftanlagen an Land und Windkraftanlagen auf See werden im Rahmen der Emissionsbilanzierung erneuerbarer Energieträger (
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/emissionsbilanz-erneuerbarer-energietraeger-2022) errechnet. Dabei wird mittels eines Szenarienvergleich (vgl. Projekt SeEiS – Substitutionseffekte erneuerbarer Energien im Stromsektor:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/projekt-seeis-substitutionseffekte-erneuerbarer-0 ) der reale europäische Strommarkt mit einem fiktiven europäischen Strommarkt ohne die deutsche EE-Stromproduktion verglichen (kontrafaktisches Szenario), um eine sogenannte Bruttovermeidung zu bestimmen.
Darüber hinaus wird in Anlehnung an die methodischen Grundsätze der Lebenszyklusanalyse, sowohl die direkten Emissionen berücksichtigt, die im Zuge der Umwandlung von Primärenergieträgern z. B. bei der Verbrennung fossiler oder biogener Brennstoffe verursacht werden, als auch die indirekten Emissionen, die außerhalb der Umwandlungsprozesse in den sog. Vorketten z. B. bei der Herstellung von Anlagen zur Energieumwandlung oder der Gewinnung und Bereitstellung von Primär- und Sekundärenergieträgern entstehen.
Als Ergebnis wird eine Netto-Bilanz ausgewiesen, in der die im Zuge der Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energien verursachten Emissionen mit den substituierten und somit vermiedenen Emissionen aus fossiler Energiebereitstellung verrechnet werden.
Mit freundlichen Grüßen