G20-Gipfel214.000 Euro für eine App

Während Journalisten beim G20-Gipfel einerseits der Zugang verwehrt wurde, investierte die Bundesregierung andererseits in Software-Bespaßung: Für die Erstellung einer G20-App zahlte das Bundespresseamt über 200.000 Euro an die Werbeagentur Scholz & Friends.

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Der G20-Gipfel in Hamburg ist nun über ein Jahr her. Er zog einige IFG-Anfragen nach sich: Zum Beispiel zu den Kosten des G20-Logos für etwas über 25.000 Euro oder die Gästeliste beim G20-Konzert in der Elbphilharmonie.

Für die rund 5.100 akkreditierten Journalisten wurde kostenfrei eine eigene App für Android und iOS vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Auftrag gegeben. Zweck der App war es, über den aktuellen Zeitplan, Dokumente, Pressekonferenzen, Catering, Parkinformationen und weiteres zu informieren. Zusätzlich gab es eine In-House-Navigation im Medienzentrum untergebracht in den Messehallen. Wie unsere Anfrage nach Informationsfreiheitsgesetz zeigt, wurde die App von Scholz & Friends realisiert und der Bundesregierung mit 214.202,05 Euro in Rechnung gestellt. Immerhin ist handschriftlich vermerkt, dass sie 2.000 Euro günstiger als im Angebot war. Pro akkreditiertem Journalist ergibt dies immerhin noch Kosten von etwa 42 Euro für die App.

Dass das Presse- und Informationsamt sich die Journalistenbetreuung einiges kosten lässt, ist aus der Vergangenheit insbesondere bei G7- und G20-Gipfeln bekannt. So wurde beim G20-Gipfel in Hamburg rund 22,1 Mio. Euro nur für die Betreuung der Journalisten und Kommunikation ausgegeben. Nähere Details zu den angebotenen Speisen in einem IFG Antrag wurde jedoch abgelehnt. Und auch Auskünfte zu den „Schwarzen Listen“ beim Gipfel gibt das Bundespresseamt. Unterlagen dazu ließ es nämlich löschen.

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